Rethinking the MBA: Business Education at a Crossroad
18.05.2010. Seit den Wirtschafsskandalen von ENRON und Co sind viele Business Schools in die Kritik geraten. Schon Peter Drucker mahnte 2004, dass die Gewichte der Managementausbildung der letzten 20 Jahre falsch liegen. Problematisch sei, so seine Analyse, dass sich eine Veränderung in den Führungsebenen weg vom „Shareholder Value“ erst in zehn bis 15 Jahren bemerkbar mache. De Meyer, Dekan der Judge Business School in Cambridge brachte es auf den Punkt: „Wir müssen uns weg von Business Schools hin zu ‚Schools for Business’ bewegen.“
Zum 100. Geburtstag der führenden MBA-Schmiede - der Harvard Business School - im Jahr 2008 hat ein Professorenteam, bestehend aus Srikant M. Datar, David A. Garvin und Patrick G. Cullen, versucht zu ergründen, welche Schwerpunkte die MBA-Ausbildung der Zukunft setzen sollte. Im April 2010 sind nun die Ergebnisse als Buch „Rethinking the MBA: Business Education at a Crossroad“ erschienen.
Zentrale Aussage des Bands: Die MBA-Ausbildung sollte neben der Vermittlung analytischen Wissens noch zwei weitere Komponenten stärken, die bisher aus Sicht der Autoren kaum im Mittelpunkt der Lehre standen:
So müssen einerseits die Fähigkeiten genutzt werden, die die Studenten bereits zum Studium mitbringen.
Zum anderen sollen die zukünftigen Studenten ein breiteres Verständnis erhalten, welche Zwecke Unternehmen erfüllen und welche Rolle Führungskräfte in einem Unternehmen spielen.
Die Autoren empfehlen weiter noch mehr Praxisbezug einzuführen. Optimal wäre es, wenn kleine Studentengruppen unter akademischer Anleitung Projekte in Firmen absolvieren.
Srikant M. Datar et al.: Rethinking the MBA: Business Education at a Crossroad. Mcgraw-Hill Professional, 2010, 400 Seiten, ISBN 978-1422131640