Weltweite Befragung von MBA-Studenten
26.06.2009. Europäische Business Schools legen prinzipiell Wert auf berufserfahrene MBA-Kandidaten so das Ergebnis einer Studie des ESMT European School of Management and Technology in Berlin in Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität Bochum. Es ist für sie ein wichtigeres Kriterium als die Ergebnisse des allgemeinen Zulassungstests GMAT (Graduate Management Admission Test). Rund ein Drittel der 820 Befragten hatten drei Jahre und weniger Berufserfahrung, viel Business Schools verlangen mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in den Zulassungsverfahren. Folge davon ist, dass nur 65 Prozent der Kandidaten mit weniger als drei Jahren Arbeitserfahrung einen Studienplatz erhalten. Bei über acht Jahren Berufserfahrung wurde den Bewerbern in 80 Prozent der Fälle ein Studienplatz angeboten.
Die zwei Hauptgründe für die Entscheidung, ein MBA-Programm zu besuchen, sind neues Wissen zu erwerben oder vorhandenes Wissen aufzufrischen sowie die Karrierechancen zu verbessern. Nach wie vor spielen der Ruf einer Business School und die Qualität ihres Lehrangebots bei der Entscheidung der MBA-Kandidaten die größte Rolle. Sie sind ausschlaggebender als Studiengebühren und Ausbildungskosten. Ebenso wichtige Selektionskriterien sind die Position der Hochschule in den Rankings und Akkreditierungen. Rankings stellen ebenfalls die wichtigste Informationsquelle dar. Allerdings haben auch Broschüren der Schulen und persönliche erste Gespräche mit Alumni, Studenten und Professoren, einen hohen Stellenwert.
82 Prozent der asiatischen Befragten haben ihr Studium innerhalb der ersten acht Berufsjahre aufgenommen. In Europa sind es 53 Prozent. „Der Wunsch der Business Schools nach Diversität und die Bedeutung der Berufserfahrung erschweren es für asiatische Bewerber, in die gewünschten Programme aufgenommen zu werden. Das Anwachsen der asiatischen Mittelschicht und die rapide Expansion der asiatischen Wirtschaft, bieten eine der größten Chancen für europäische Business Schools“, erklärt Mario Rese (Affiliate Professor, ESMT), einer der Autoren zusammen mit Bülent Gögdün (Programmdirektor, ESMT) und Annika Wilke (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Ruhr-Universität Bochum). Von den 820 ausgewerteten Fragebögen kamen fast 44 Prozent aus Asien und rund 35 Prozent aus Europa. Rund 70 Prozent der Befragten wollen einen Vollzeit-MBA besuchen.
Die Studie finden sie unter https://www.esmt.org/fm/13/WP-109-02.pdf.