MBA Executive-Programme
Laut „MBA-Guidelines 2014“ der Akkreditierungsagenturen wird vorausgesetzt, dass in Executive-Programmen auch wirklich Executives sitzen: Sieben Jahre Berufserfahrung in Führungspositionen wird erwartet. Ob diese Steigerung von mindestens fünf auf sieben Jahren sinnvoll ist, bezweifeln selbst Hochschulen, die eine hohe Reputation am Markt besitzen.
Beim Executive-MBA (EMBA) handelt es sich um eine besondere Form der Teilzeitprogramme. Die meisten der derzeit angebotenen Programme werden vorwiegend an Freitagen und Samstagen durchgeführt. Auswertungen des MBA-Guides und des Executive-MBA-Councils zeigen, dass die „echten“ Executive-Programme sich hauptsächlich an berufstätige Personen mit hoher Berufserfahrung richten, die über Personal- und Budgetverantwortung verfügen. Zielgruppe sind die über 35- bis 40-Jährigen mit oft über zehn Jahren Berufserfahrung, die im mittleren oder oberen Management arbeiten. Auffällig ist, dass Executive-MBA-Programme oft deutlich teurer sind als "normale" MBAs. Hierfür gibt es mehrere Gründe: Zum einen gibt es in der Regel kleine Teilnehmergruppen, was auch heißt, dass fast so viele Dozenten wie Teilnehmer zur Verfügung stehen und somit entsprechend hohe Fixkosten für den Anbieter entstehen. Zum anderen werden viele Bausteine des Programms wirklich individuell auf die einzelnen Teilnehmer zugeschnitten, so dass die Kosten pro Teilnehmer deutlich höher sind.
Überrraschend: Viele Anbieter stellen fest, dass die EMBA-Studierenden zunehmend Selbstzahler sind. Bis zu 70 bis 80 Prozent dieser Teilnehmer kommen für die Kosten ihres Studieums selbst auf, so die Schätzungen der Business Schools. Grund hierfür sei die vonseiten der Studierenden gewünschte Unabhängigkeit vom Unternehmen.
Neben den „echten“ Executive-MBA-Programmen gibt es weltweit aber auch Hochschulen die mit diesem Abschluss als „Free Rider“ arbeiten. Einige verlangen laut Zulassungsbedingungen sogar keine oder kaum Berufserfahrung und bilden beispielsweise dann 22-jährige „Executives“ aus. Kein Wunder das viele Personaler über gewisse MBA-Ausbildungen nur den Kopf schütteln.
In der Schweiz hingegen sind die Anbieter bisher per Gesetz gezwungen ihre weiterbildenden Programme „Executive-MBA“ zu nennen, selbst wenn bei den Teilnehmern kaum Berufserfahrung vorhanden ist. Inwieweit sich dies in den nächsten Jahren ändert, hängt vom Schweizer Hochschulrat ab, der 2015 seine Arbeit aufgenommen hat und hier neue Richtlinien schaffen soll. Den Kunden kann nur geraten werden, sich die Teilnehmer- und Altersstruktur genaus anzusehen.
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MBA Executive Programme in Deutschland